Es gibt nur einen ersten Augenblick

Es gibt nur einen ersten Augenblick

Anfangssituationen

 

 

- Die ersten Tage in der neuen Schule -

 

 

Seite

Es gibt nur einen ersten Augenblick

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Der erste Tag

 

Vorstellungsrunde mit Bildern, Gegenständen oder Sprüchen

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Lebendige Statistik

4

Marktplatz

5

Namen lernen mit Bewegung

6

Namen lernen mit Bildern

7

Stimmungsbarometer

8

Die ersten Wochen

 

Schüler übernehmen Aufgaben

9

Woche der Pünktlichkeit

10

Kleine Projektideen

11

Nagelspiel

12

Eier Airbag

13

Brückenbau

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Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Einstieg ins neue Schuljahr und freue mich über Rückmeldungen und Anregungen.

 

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

 

 



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Es gibt nur einen ersten Augenblick

 

 

Ein guter Start ist entscheidend für den erfolgreichen Verlauf an einer neuen Schule. Gerade die ersten Tage sind oft von Unsicherheiten und Ängsten aber auch von guten Vorsätzen bei den Schülern geprägt. In dieser kritischen Phase sollten Lehrer folgende Punkte beachten:

 

  • Wie sind die ersten Eindrücke (Begrüßung, Gebäude und Raumsuche)?

  • Mit welchen Gefühlen und Erwartungen betreten die SchülerInnen den Klassenraum?

  • Was sehen, riechen, hören sie beim Betreten des Raumes?

  • Welche Schulerfahrungen bringen sie mit?

  • Womit beschäftigen sie sich?

  • Gibt es gemeinsame Probleme und Themen der Neuen?

 

Folgende Fragen stehen im Vordergrund bei den Schülern:

 

  • Was erwartet mich, was wird von mir erwartet?

  • Was für Typen sind die Lehrer?

  • Wie sind die Mitschüler?

 

Die üblichen Vorstellungsrunden

Mein Name ist.....Ich wohne…....Mein Berufswunsch ist......“

sind dabei wenig hilfreich. Sie verlaufen eher trocken und langweilig und spätestens nach dem 10. Schüler schalten die meisten ab und können sich später auch nicht mehr an Einzelheiten erinnern.

 

Auf den folgenden Seiten finden Sie Anregungen, die ersten Schultage gut vorzubereiten, Anfänge stressfrei zu gestalten und die „Neuen“ schnell kennen zu lernen.

 

Alle vorgestellten Einstiegsideen habe ich in vielen Klassen ausprobiert.

 

 

 

 

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Vorstellungsrunde

 

 

Die Vorstellungsrunde ist nach der offiziellen Begrüßung und Vorstellung des Tagesverlaufs der 1. Programmpunkt.

Die Schüler sitzen im Kreis und auf dem Boden sind Bilder ausgelegt.

 

 

Alle Anwesenden werden nun gebeten sich ein Bild auszusuchen, das sie „anzieht“. In einer Blitzlichtrunde vervollständigen sie die nachfolgenden Teilsätze und beziehen dabei das ausgesuchte Bild mit ein. Je nach Gruppengröße und Zeit 2 bis 4 Teilsätze anbieten, z.B.:

 

  • Den Gegenstand habe ich mir ausgesucht weil......

  • Mein Name, Beruf, Hobby ist …

  • Ich erwarte hier.....

  • Das möchte ich nicht.....

  • Ich habe Erfahrungen in.......

  • Mir geht es..........

 

Erfahrungen: Beim Aussuchen der Bilder kommt „Stimmung“ auf. Die Teilnehmer müssen aufstehen und sich entscheiden. Es wird geredet und gelacht. Durch das Foto wird die Phantasie angeregt. Viele Beiträge sind lustig und kreativ. Wir erfahren etwas über Hobby, Beruf, Urlaub, Vorlieben, Erfolge, Vorwissen usw. Darüber hinaus erhalten wir einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit: lustig, redegewandt oder eher zurückhaltend, trocken. Dies geht weit über eine Vorstellungsrunde hinaus. Alle haben sich beteiligt, etwas gesagt und die erste Unsicherheit ist verflogen.

 

 

Anstatt der der Bilder können Sie auch Gegenstände oder Zitate / Sprüche auslegen

 

Gegenstände

 

 

Zitate / Sprüche

 

 

Schule ist doof...........

 

Mein Lieblingsfach ist...................

 

 

 

Alle Lehrer sind..............

 

Ich brauche den Abschluss für.........

 

Wer aufgehört hat zu lernen, ist alt

 

Ich wünsche mir......

 

Alle Anwesenden werden nun gebeten sich ein Bild / einen Gegenstand auszusuchen, das / der sie „anzieht“. In einer Blitzlichtrunde vervollständigen sie die nachfolgenden Teilsätze und beziehen dabei das ausgesuchte Bild / den ausgesuchten Gegenstand mit ein. Je nach Gruppengröße und Zeit 2 bis 4 Teilsätze z.B.:

  • Den Gegenstand habe ich mir ausgesucht weil......

  • Mein Name, Beruf, Hobby ist ..…

  • Ich erwarte hier.....

  • Das möchte ich nicht.....

  • Ich habe Erfahrungen in.......

  • Mir geht es..........

Beim Aussuchen der Postkarte / des Gegenstands kommt „Stimmung“ auf. Die Teilnehmer müssen aufstehen und sich entscheiden. Es wird geredet und gelacht. Durch den Gegenstand, das Bild wird die Phantasie angeregt. Viele Beiträge sind lustig und kreativ. Wir erfahren etwas über Hobby, Beruf, Urlaub, Vorlieben, Erfolge, Vorwissen usw. Darüber hinaus erhalten wir einen ersten Eindruck von der  Persönlichkeit: lustig, redegewandt oder eher zurückhaltend, trocken. Dies geht weit über eine Vorstellungsrunde hinaus. Alle haben sich beteiligt und die erste Unsicherheit ist verflogen.

Nun ist es Zeit das Programm abzusprechen, Schwerpunkte festzulegen und organisatorische Fragen zu klären.

 

 

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Lebendige Statistik

 

Die lebendige Statistik eignet sich besonders, um Näheres über die Schüler zu erfahren.

 

Ablauf:

In der Anmoderation erzähle ich gerne von einem Fabrikbesitzer um 1850. Es gab noch keine Computer, in denen die Daten der Mitarbeiter gespeichert waren. Wollte sich nun der Chef einen Überblick verschaffen, ließ er seine Arbeiter im Hof antreten und sie mussten sich nach verschiedenen Kriterien aufstellen.

 

Nun bitte ich die Teilnehmer sich nach ihren Geburtsmonaten im Kreis aufzustellen. Hierzu müssen sie sich absprechen und nach wenigen Minuten stehen alle in der richtigen Reihenfolge.

In der zweiten Runde geht es um die Größe. Man muss sich ansehen, vergleichen und nachfragen.

 

Es gibt drei Variationen der Aufstellung.

 

1. Kreis

Alter, Größe, Schuhgröße, Berufserfahrung, Geburtsmonat

 

2. Linie

Linie mit Gegensätzen an ihren Enden, z.B.:

Raucher – Nichtraucher, in der Mitte Gelegenheitsraucher

Frühaufsteher – Langschläfer

Gebirge – Meer als Urlaubsorte

 

3. Fläche

Wohnorte im Abstand zum Seminarort

Alle mit gleichen Haustieren bilden eine Gruppe

Alle die sich kennen …......

Alle mit gleichen Ausbildungsberufen.......

Alle mit gleichen Fahrzeugen.......

 

 

 

 

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Marktplatz

 

 

Der Klassenraum ist ein Marktplatz. Es sind viele Freunde anwesend, die man lange nicht gesehen hat. Die Schüler werden nun gebeten alte Bekannte lautstark und mit Handschlag zu begrüßen (jeweils 2 Personen) und ein kurzes Gespräch

(ca. 1 Minute) mit z.B. folgenden Inhalten zu führen:

 

  • Wie war noch mal Dein Name?“

  • Woher kenne ich Dich?“

  • Wie alt bist Du?“

  • Wo wohnst Du?“

  • Welche Hobbys hast Du?“

  • Welche Schule hast Du besucht?“

  • Welchen Beruf möchtest Du erlernen?“

 

Nach einem Signal (z.B.: klatschen, Gong) müssen sich die Schüler von dem Gesprächspartner verabschieden und ein neues Gespräch beginnt. Ziel ist es, mit möglichst vielen Kontakt aufzunehmen.

 

Erfahrungen: Die Teilnehmer lassen sich gerne auf diese Marktplatzsituation ein. Die Stimmung ist gut, die Zeit für die Einzelgespräche ist viel zu kurz und muss vom Spielleiter unterbrochen werden. Erste Kontakte sind hergestellt und die Unsicherheit ist verflogen. In der Pause können die Gespräche fortgesetzt werden

 

 

 

 

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Namen lernen mit Bewegung

 

Für Lehrer und Schüler ist es wichtig sich frühzeitig mit ihren Namen anzusprechen.

 

 

 Ablauf:

 

Die Schüler stehen im Kreis und der Lehrer verspricht in der Anmoderation, dass

sich nach etwa 15 Minuten alle Anwesenden mit Namen ansprechen können.

(bei bis zu 30 Personen)

 

Zuerst überlegt sich jeder eine passende Bewegung zu seinem Namen z.B.:

 

  • Helmut schlägt mutig mit der Hand auf seinen Helm (Kopf)

  • Ruth ruht, sie steht ganz ruhig da

  • Birgit trinkt ein Bier, verzieht das Gesicht und sagt „igittigitt“

  • Claudia macht die typische Handbewegung eines Diebstahls

  • Andreas kreuzt die Arme (Andreaskreuz)

  • Peter hebt einen schweren Fels (Petrus) und stöhnt dabei

 

Fällt einem Teilnehmer keine passende Bewegung zu seinem Namen ein, hilft die Gruppe. Der Betroffene entscheidet, welchen Vorschlag er annimmt.

 

 

Nun beginnt die Lernphase:

 

  • Der Erste sagt seinen Namen und macht seine Bewegung - alle Teilnehmer machen das nach.

  • Der Zweite sagt seinen Namen und macht seine Bewegung – nun werden Namen und Bewegungen von beiden wiederholt.

  • Das setzt sich so fort, bis alle sich vorgestellt haben. Bei größeren Gruppen werden nur die Namen und Bewegungen der jeweils letzten 4 Personen wiederholt. Die Vorstellungsrunde würde sonst zu lange dauern.

  • Zur Vertiefung erfolgt nun eine Runde in die umgekehrte Richtung.

  • Danach ist es an der Zeit einen Freiwilligen zu bitten, die Namen aller Teilnehmer zu nennen. Sollte er stocken, fällt ihm bestimmt die zu dieser Person gehörende Bewegung ein und dann der Name.

  • Nach etwa 45 Minuten wird nochmals wiederholt. Die meisten können sich dann mit Namen ansprechen.

 

Diese Form des Namenlernens ist ein schönes Beispiel für Lernen mit allen Sinnen. Es werden viele Eingangskanäle benutzt und die rechte und linke Gehirnhälfte aktiviert. Durch die Bewegung, das Lachen und die Wiederholung werden die Informationen sicher im Langzeitgedächtnis gespeichert.

Ich kann mich auch nach Jahren an viele Schüler erinnern, oft fällt mir allerdings zuerst die zugehörige Bewegung ein.

 

 

 

 

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Namen lernen mit Bildern

 

 

Ein weiteres Beispiel für schnelles und sicheres Lernen von Namen ist die Benutzung von Bildern. Bilder prägen sich besser ein als der lediglich gehörte Name. Bei 20 Teilnehmern benötigen Sie ca. 60 Minuten für die Durchführung dieser Übung.

 

Ablauf :

Sie bitten die Schüler auf einem weißen DIN-A4 Blatt (alternativ Namenskärtchen zum Anstecken) ein Bild zu Ihrem Namen zu malen.

 

 

 

 

 

 

 

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Stimmungsbarometer

 

Mithilfe eines Stimmungsbarometers verschaffen Sie sich in wenigen Minuten einen guten Überblick über die Gruppenstimmung.

 

Ablauf:

 

Die Schüler sitzen im Kreis und auf dem Boden liegt das Stimmungsbarometer.

 

Anmoderation: "Ich möchte erkunden, in welcher Stimmung wir uns gerade befinden":

 

+3                Es geht mir sehr gut (gesund, verliebt, ...)

 

0                   Ich weiß nicht



 -3                  Es geht mir sehr schlecht (krank, verärgert, gestresst, ...)

 

Jeder Schüler markiert nun mit einem Spielstein auf der Skala sein derzeitiges Befinden (siehe Abbildung)

 

 

 

Danach folgt ein Blitzlicht und jeder vervollständigt die folgenden Teilsätze:

Es geht mir…“ und „Ich wünsche mir…“

Somit besteht für jeden die Möglichkeit allen Schülern etwas mitzuteilen.

 

 

Erfahrungen:

 

  • Einige Schüler überlegen und entscheiden dann spontan „Heute geht es mir gut“

  • Alle können mit einem Blick sehen, wie die Gruppenstimmung ist.

  • Die Gruppe erhält wichtige Informationen über Krankheiten, Sorgen und Erfolge. Sie kann nun verstehen, dass z.B. ein „Kranker“ öfters den Klassenraum verlässt oder warum ein Handy eingeschaltet bleibt. Der Lehrer weiß nun, weshalb ein Schüler missgelaunt, manchmal aggressiv ist und dass das nichts mit ihm oder der Schule zu tun hat und kann es nun richtig einordnen.

  • Es ergeben sich viele Gesprächsanlässe in den Pausen.

 

 

 

 

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Schüler übernehmen Aufgaben

 

 

Lehrer haben neben ihrer Aufgabe zu unterrichten viele zusätzliche Dinge im Unterricht zu beachten. Dabei können auch erfahrene Lehrer unter „Druck“ geraten. Delegieren Sie doch einige dieser Aufgaben an Ihre Schüler und übertragen Sie somit Verantwortung auf die Gruppe. Viele übernehmen gerne eine Aufgabe und Sie können sich nun besser auf Ihre eigentliche Arbeit konzentrieren und sind entlastet.

 

Folgende Aufgaben könnten verteilt werden:

 

1. Zeitnehmer

Er achtet auf Einhaltung der Zeiten und schlägt Pausen vor

Er sorgt für den pünktlichen Beginn nach einer Pause

Er berät den Lehrer in allen Zeitfragen

Er erhält einen Gong und die Karte „Zeitnehmer“

 

2. Pfarrer

Er achtet auf die Gruppenstimmung:

Bahnen sich offene oder versteckte Konflikte an?

Werden die Bedürfnisse der Schüler beachtet?

Er bekommt eine rote Karte und die Karte „Stimmungsbeobachter“

 

3. Gastgeber

Er ist Ansprechpartner für alle organisatorischen Fragen:

stimmen Raumtemperatur und Lüftung?

Er verteilt Unterlagen und ist für den Raum verantwortlich

 

4. Professor

Er achtet auf Einhaltung des Themas

Er möchte viel lernen und achtet auf Verständlichkeit

Er erhält ein Schreibbrett und die Karte „Professor“

 

Die jeweiligen Aufgabenkarten werden an die entsprechenden Schüler verteilt.

 

Erfahrungen

 

  • Die oben vorgestellten Aufgaben werden gerne übernommen

  • Viele Schüler freuen sich über die Möglichkeit sich aktiv zu beteiligen

  • Sie können dadurch den Ablauf der Unterrichtsstunde beeinflussen

  • Der Zeitnehmer ist für die Anwesenheit zu Beginn der Stunde verantwortlich und achtet auf ein pünktliches Ende

  • Konflikte werden frühzeitig vom Pfarrer oder Stimmungsbeobachter bemerkt und angesprochen

  • Es ist schön, wenn der „einsame Lehrer“ seine Experten um Rat fragen kann

  • In der Gruppe entsteht schneller ein „Wir-Gefühl“

  • Unterrichtsthemen und Zeitänderungen werden in der Gruppe besprochen

  • Die Schüler erhalten Einblick in die vielschichtigen und oft auch gegensätzlichen Gesichtspunkte einer Unterrichtsstunde

  • Diese Vorgehensweise stellt eine wirkliche Entlastung für den Lehrer dar

 

In der Auswertung am Ende eines Schultages, -woche werden die „Experten“ nach ihren Beobachtungen und Eindrücken befragt. Es hat eine stärkere Wirkung auf die Klasse, wenn Schüler Kritik oder Lob aussprechen:

 

Zeitnehmer: “Mich störte heute besonders die Unpünktlichkeit.“

Gastgeber: „ Bitte stellt die Stühle hoch und räumt auf“

Professor: „Das habe ich nicht verstanden, das müssen Sie noch einmal erklären“

Pfarrer: „Das hat heute Spaß gemacht. Die Stimmung ist gut“

Gastgeber: „Ich habe mich gefreut, dass alle beim Aufräumen geholfen haben“

Professor: „Das haben Sie heute gut erklärt“

 

Nachdem die Experten ihre Beobachtungen geäußert haben, ergänzen die übrigen Schüler und der Lehrer aus ihrer Sicht.

 

 

 

 

 

 



 

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Woche der Pünktlichkeit

 

 

Besonders in den ersten Schultagen erwarten wir von Schülern, dass Sie reibungslos funktionieren und alle Vorschriften der Schulordnung erfüllen:

 

  • Pünktlichkeit

  • Sauberkeit und Ordnung

  • Korrektes Verhalten gegenüber Lehrern und Mitschülern

  • Zuverlässige Erledigung aller Aufgaben

  • Aufmerksamkeit und Mitarbeit im Unterricht

 

Wir erwarten, dass die neuen Schüler diese Anforderungen von der alten Schule her kennen und sich danach richten.

Wie wir jedoch wissen, ist das oft nicht der Fall und nach einigen Wochen nehmen sie ihre alten Gewohnheiten wieder auf und es kommt zu ersten disziplinarischen Maßnahmen.

 

So könnte die Woche der Pünktlichkeit aussehen:

 

1. Gespräch

über die Notwendigkeit von Pünktlichkeit in einer Gruppe

Was erwarte ich von meinen Schülern? Was ist für mich pünktlich?

Was erwartet ein Betrieb?

Dies hier ist ein Training um euch fit zu machen

Ziele und Ablauf der Woche

 

2. Es werden zwei „Zeitbeauftragte“ bestimmt. Sie erhalten eine Namensliste und notieren zu jeder Stunde die Pünktlichkeit ihrer Mitschüler. Am Ende der Woche berichten die Zeitexperten über ihre Beobachtungen. Sie loben und kritisieren und geben Empfehlungen. Danach ergänzen die anderen Schüler und der Lehrer

 

 

  1. Es folgt nun eine 2. „Woche der Pünktlichkeit“ oder ein neuer Schwerpunkt wird bestimmt

Weitere Themen:

 

Woche der Höflichkeit

Woche der Sauberkeit

Woche der Zuverlässigkeit (Hausaufgaben, Bücher, Hefte)

Woche der Mitarbeit

 

 

Erfahrungen:

 

  • Da die Schüler nur einen Schwerpunkt beachten müssen fällt es ihnen leichter diese Anforderung auch zu erfüllen

  • Am Ende der Woche wird das Verhalten der Schüler besprochen ohne es vom Lehrer zu bewerten. Es folgen oft „gute Gespräche“ und die Bereitschaft das Verhalten zu ändern ist groß

  • Schüler notieren in dieser Woche auch die Pünktlichkeit ihrer Lehrer und kommen manchmal zu erschreckenden Ergebnissen

  • Für mich ist die Woche der Pünktlichkeit ein Ansporn vor Unterrichtsbeginn in der Klasse zu sein.

  • Ein Schüler einer Jungarbeiter-Klasse hatte in der „Woche der Höflichkeit“ stark übertrieben. Schon bei meiner Ankunft auf dem Schulparkplatz rief er laut von weitem: “Guten Morgen Herr Kämper. Wie geht es Ihnen? Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag“. Andere Schüler schauten verwundert und einige lachten. In der darauf folgenden Stunde sprachen wir über „angemessene Höflichkeit“. Was ist in einem Betrieb üblich. Wie bekomme ich ein Gefühl für das richtige Verhalten in verschiedenen Situationen?

 

 

 

 

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Kleine Projekte 

 

 

Die folgenden Projekte eignen sich gut für die ersten Schultage.

Sie benötigen hierzu 4 bis 6 Unterrichtsstunden.

 

Mögliche Ziele:

 

  • Erste Kontaktaufnahme

  • Abbau von Unsicherheiten

  • Teambildung

  • Einfach nur Spaß haben

 

Ist Ihr Schwerpunkt „Teambildung“ dann ist es empfehlenswert jeder Gruppe einen Beobachter zu zuorden. Nach der Gruppenarbeit und der Vorstellung der Ergebnisse werten die Gruppenmitglieder ihren Arbeitsprozess aus. Der Beobachter berichtet aus seiner Sicht..

 

Auswertungsfragen / Beobachtungsschwerpunkte

 

  • Haben sich alle Gruppenmitglieder beteiligt?

  • Gab es eine Arbeitsteilung?

  • Konnte ich mich mit meinen Ideen und Bedenken einbringen?

  • Gab es einen Leiter, Macher, Ideengeber?

  • Wurden falsche Lösungsansätze zu lange verfolgt?

  • Wie, wodurch entstand die Lösung?

  • Wie war die Zusammenarbeit?

  • Wie haben Sie sich gefühlt, wie war die Stimmung?

 

Lösungshinweise Nagelspiel

  • Es gibt eine reale Lösung

  • Mir ist nur eine Lösung bekannt

  • Der Rekord liegt bei über 80 Nägeln

  • Die Behauptung von Kevin (Nagelspitze) habe ich überprüft.

Er kann das!

  • Nach etwa 45 Minuten kommt oft die erste Lösung

  • Technisch unbegabte finden eher die Lösung

  • Frauen- eher als Männer

 

Wenn Sie es ernsthaft versucht haben und keinen Erfolg hatten schreiben Sie mir eine Mail:

mail@seminar-lernen.de

 

 

 

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Nagelspiel

 

 

Der Weltverband der Zauberer und Jongleure stellt seinen Mitgliedern jedes Jahr eine schwierige Aufgabe. In diesem Jahr scheiterten auch die hellsten Köpfe an dem Problem. Deshalb werden nun alle Denker, Tüftler und Bastler weltweit aufgerufen sich an der Problemlösung zu beteiligen.

 

Aufgabe:

Drücken Sie eine Nagelspitze in das Loch eines Brettes, so dass der Nagel fest steht. Legen Sie nun auf den Nagelkopf 16 weitere Nägel. Alle Nägel müssen so fest aufliegen, dass sie den gesamten Aufbau anheben können ohne das ein Nagel herunterfällt. Weitere Hilfsmittel sind nicht erlaubt, wie Kleber, Draht, Nägel verbiegen, Magnetismus, Elektrizität, Magie.

Letzte Nachricht:

Kevin M. aus Frankfurt behauptet von sich, er habe die Aufgabe in 10 Minuten gelöst. Zusätzlich könne er die 16 Nägel auch auf die Nagelspitze legen.

 

 

Material:

15 Nägel, 1 kleines Brett

Zeit:

ca. 60 Minuten 

 

 

 

 

 

 

 

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Eier Airbag

 

 

Der Deutsche Legehennenverband sucht eine neue Art der Verpackung, die ein Ei preiswert und sicher schützt. Es beteiligen sich mehrere interdisziplinäre Experten aus verschiedenen Ländern.

 

Aufgabe:

Entwickeln Sie in Ihrer kreativen Arbeitsgruppe eine Konstruktion (Verpackung oder Auffangvorrichtung) die ein rohes Ei sicher schützt, wenn es aus einer Höhe von 3 Metern zu Boden fällt. Neben der Funktionstüchtigkeit sollen aber gerade auch gestalterische und ästhetische Gesichtspunkte Berücksichtigung finden. Die zur Herstellung des Modells vorgeschriebenen Materialien erhalten Sie beim Magazinverwalter.

Material:

4 DIN A4 Blätter, 10 Strohhalme, 1 rohes Ei, 1 Schere, Kleber

Eine 3 Meter Hohe Treppenleiter

Zeit:

ca. 60 Minuten (Herstellung), 10 Minuten (Präsentation)

Hinweise:

Ihre Aufgabe ist es:

planen – bauen – gestalten – präsentieren - verkaufen

  • Entwickeln Sie eigene Gütekriterien für Ihr Produkt.

  • Bestimmen Sie den Eierwerfer und den Moderator

  • Seien Sie kreativ und phantasievoll, überzeugen Sie

den Vergabeausschuss.

 

 

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Brückenbau

 

EiEier bagr Airb

Vorbemerkung: Die Stadt Dortmund beabsichtigt, im Hafenbereich ein Brücke über den Kanal zu bauen. An der Ausschreibung beteiligen sich mehrere Firmen.

 

Aufgabe: Erstellen Sie in Ihrer Gruppe ein Modell der Brücke mit einer Länge von 50 cm (freie, ohne

Stützen zu überbrückende Länge) und einer Breite von zwischen 10 bis 12 cm. Das Modell soll eine

Sektflasche mit einem Gewicht von ca. 1,5 kg gut und verwindungsfrei tragen können. Neben der

Funktionstüchtigkeit sollen aber gerade auch gestalterische und ästhetische Gesichtspunkte

Berücksichtigung finden. Die zur Herstellung des Modells vorgeschriebenen

Materialien erhalten Sie beim Magazinverwalter.

Bei der Präsentation vor dem Rat der Stadt Dortmund stellen Sie Ihr Arbeitsteam vor und erklären

das Modell mit dem Ziel, den Auftrag zu erhalten. Geben Sie der Brücke einen Namen

(originell und einprägsam).

 

Material: 10 Blatt Papier DIN A4 oder Karton, Schere, Kleber

Zeit: ca. 60 Minuten (Herstellung), 10 Minuten (Präsentation)

Hinweise: Ihre Aufgabe ist es: planen – bauen – gestalten – präsentieren und verkaufen

Entwickeln Sie eigene Gütekriterien für Ihr Produkt.

Bestimmen Sie den Moderator

Seien Sie kreativ und phantasievoll, überzeugen Sie den Vergabeausschuss