Das Gehirn
- Aufbau und Funktion -
Informationen über das Gehirn
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Das Gehirn eines Erwachsenen wiegt ca 1,5 Kg
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Es liegt direkt unter der Schädeldecke
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Es besteht zu 75% aus Wasser
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Elektrische und chemische Prozesse steuern unser Denken, Fühlen und Handeln
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1 Milliarde Informationseinheiten werden pro Sekunde aufgenommen
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500.000 Billionen Schaltstellen (Synapsen) sind vorhanden
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1 Schalter ist mit ca. 10.000 anderen Synapsen verbunden
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500.000 Km „Leitungen“ sind verlegt
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200 Millionen Leitungen verbinden die linke Großhirnrinde mit der rechten
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1000 Liter Blut versorgen das Gehirn mit Sauerstoff am Tag
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Die Energiekosten betragen 0,03 €/Tag (0,2 Kwh)
Um das Gehirn mit Informationen zu versorgen ist es mit sensorischen Zellen ausgestattet:
Sinn |
Zellen |
Sinn |
Zellen |
Sinn |
Zellen |
Riechen |
200 Mio x 2 |
Sehen |
6 Mio x 2 |
Tasten |
300.000 |
Hören |
30.000 x 2 |
Geschmack |
3.000 |
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Aufgabenteilung der Hemisphären
Das Großhirn ist in zwei sogenannte Hemisphären unterteilt. Diese unterscheiden sich voneinander in ihrer Leistungsfähigkeit: jede ist auf ganz bestimmte Aufgaben spezialisiert, welche die andere nicht ausführen kann. Die Funktionen beider Hemisphären ergänzen sich. Jede Hemisphäre steuert die ihr gegenüberliegende Körperhälfte.
Hier finden Sie weitere Informationen über Aufbau und Funktion des Gehirns:
So arbeiten Gedächtniskünstler
So arbeiten Gedächtniskünstle
Viele Gedächtniskünstler arbeiten mit dem „Major System“. Es wurde vor etwa 300 Jahren entwickelt und ermöglicht ihnen unbegrenzte Mengen von Gegenständen und Begriffen im Gedächtnis zu speichern. Weiterhin können sie sich hiermit Zahlen und Daten leicht merken.
Das Grundkonzept des Major-Systems besteht darin, die Zahlen von 0 bis 9 nach einem Code durch Konsonanten zu ersetzen und daraus Schlüsselwörter zu bilden.
0= S, ß, z, |
1 = d,t,th |
2 = n |
3 = m |
4 = r |
5 = l |
6 = j, ch, sch, |
7 = k,ck, hartes c |
8 = f, ph, v. w |
9 = b,p |
Vokale, a, ä, o, ö, u, ü, e sowie der Buchstabe h werden als Hilfsbuchstaben bei den zu bildenden Schlüsselwörtern benutzt.
Zahl |
Buchstaben |
Wort |
Zahl |
Buchstaben |
Wort |
1 |
d,t,th |
Tee oder Auto |
6 |
j, ch, sch |
Schuh oder Schah |
2 |
n |
Noah Arche |
7 |
k, ck g, |
Kuh |
3 |
m |
Oma |
8 |
f, ph, v, |
Fee |
4 |
r |
Reh |
9 |
b, p |
Po |
5 |
l |
Leu (Löwe) |
10 |
d,t + s,z |
Dose |
Übung: Welche Zahl gehört zu folgenden Worten?
Wort |
Zahl |
Wort |
Zahl |
Wort |
Zahl |
Cha-Cha-Cha |
|
Amerika |
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Autobus |
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Pferd |
841 |
Radevormwald |
41843851 |
Katalysator |
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Übung: Finden Sie zu den Zahlen 11 bis 100 selbst Schlüsselwörter
Anwendungsbeispiele:
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Haben Sie sich diesen Code eingeprägt können Sie sich nun über ein Wort eine Telefon- oder Pin-nummer merken. Zum Beispiel lautete meine alte Geheimnummer des Girokontos 3247. Aus dieser Zahl bildete ich das Wort Menorka. Wenn ich nun am Geldautomaten stehe fällt mir das Wort dieser Ferieninsel ein und daraus kann ich die Geheimnummer ermitteln.
Mein alter Freund Wolfgang ist ein begnadeter Heimwerker und er hat eine Bohrmaschine. Seine Telefonnummer ist 94362.
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Wenn Sie sich mit diesem Code eine Wortliste aufgebaut und eingeprägt haben können Sie sich nun auch einen umfangreichen Einkaufszettel leicht einprägen:
Zahl |
Einkaufszettel |
Schlüsselwort |
Assoziation |
1 |
Nähgarn |
Tee |
Nähen und Tee trinken, das ist gemütlich |
2 |
Gurken |
Noah |
Auf der Arche züchtet Noah Gurken |
3 |
Kartoffeln |
Oma |
Oma kann die schweren Kartoffelsäcke nicht mehr tragen |
4 |
Schuhe |
Reh |
Ein Reh mit Schuhen sieht komisch aus |
Um sich den Code fest einzuprägen verwandeln Sie alle Zahlen (Telefonnummern, Autonummern) in Worte oder Worte in Zahlen.
Wenn Sie diese Übungen durchführen, treiben Sie Gehirntraining und verbessern somit Ihre Denkleistung und Kreativität.
Der Weg einer Information durchs Gehirn
So arbeiten GedSo arbeiten Gedächtniskünstlerächtniskünstler

Informationen zu diesem Flip-Chart finden Sie auf den folgenden Seiten
1. Teilbild

Ein Wort z.B. „Haus“ erreicht die linke Großhirnrinde. Über den Balken wird die rechte gefragt, ob sie zu „Haus“ ein Bild im Speicher hat. Natürlich hat sie ein Bild zu „Haus“, aber bei jedem Menschen ist dieses Bild anders.
Übung: Fragen Sie Ihre Schüler, welche Bilder sie zu dem Wort „Feder“ haben. Sie werden erstaunt sein, wie viele unterschiedliche Federn es gibt.
Übung: Fragen Sie Ihre Schüler, welches Bild Sie zu dem Wort „Inek“ haben. In der Regel sind keine Bilder vorhanden. Nur ein türkischer Schüler hat ein Bild von „Inek“. Er sieht eine Kuh.
2. Teilbild

Nachdem aus dem gesprochenen Wort in der linken Gehirnhälfte ein Bild abgerufen wurde, wird nun im “Mittelhirn“ ein Gefühl hinzugefügt.
Dies kann je nach den Erfahrungen der Menschen positiv, negativ aber auch neutral sein. So kann die Erinnerung an einen schönen Urlaub oder der Name der ersten Liebe einen positiven „Gefühlsfilm“ abrufen.
Übung: Sagen sie Ihren Teilnehmern einen Satz wie:
„Morgen schreiben wir eine Mathearbeit“
„Geben Sie bitte bis Mittwoch ihre didaktische Jahresplanung ab“
„In der nächsten Woche haben sie eine Lehrprobe“
Lassen Sie sich in einem Blitzlicht das Ereignis, die Bilder und Gefühle beschreiben. Achten Sie dabei auf Mimik, Gestik, Sprache und Gesichtsfarbe. Beobachten Sie die Gruppenstimmung.
Übung: Fordern Sie die Teilnehmer auf über ein Erfolgserlebnis zu berichten.
Lassen Sie sich in einem Blitzlicht das Ereignis, die Bilder und Gefühle beschreiben. Achten Sie dabei auf Mimik, Gestik, Sprache und Gesichtsfarbe. Beobachten Sie die Gruppenstimmung.
Sie werden erleben, wie ein Wort oder ein Satz die Stimmung einer Gruppe total verändern kann.
3. Teilbild

Negative Gefühle aktivieren die Nebennieren. Diese erzeugen Flucht- oder Angriffshormone (Adrenalin oder Noradrenalin). Zusätzlich wird das Kleinhirn aktiv und blockiert das Großhirn (Denkblockaden). Lernen ist schwierig oder sogar unmöglich.
Lesen Sie hierzu „ Auswirkungen von Stress „
4. Teilbild

Lob und Anerkennung erzeugen im Körper Glückshormone. Ein Cocktail aus:
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Dopamin Ich habe Lust auf Leistung
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Opioide Ich fühle mich wohl
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Oxytocin Ich möchte mit anderen zusammenarbeiten
Es geht mir gut. Ich sehe alles mit einer rosaroten Brille. Das Großhirn wirkt nun wie ein Schwamm und saugt gierig neue Informationen auf.
Gute Schüler unterscheiden sich oft von schlechten (bei gleichem IQ) dadurch, dass sie in den ersten Schuljahren positive Lernerfahrungen machen durften und nun „süchtig“ nach „Glückshormonen“ sind.
Buchempfehlung
Joachim Bauer. Lob der Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern. Hoffmann und Campe 2007. Taschenbuch.

Lern-Check
Zu Beginn eines Unterrichts oder einer Seminareinheit sollten sich alle Teilnehmer folgende Fragen stellen um erfolgreiches Lernen zu ermöglichen:

Schüler / Teilnehmer fragt sich.... |
Lehrer / Moderator achtet auf........ |
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Er ist mitverantwortlich für sein Lernumfeld und muss es gegebenenfalls ändern. |
Der Moderator / Lehrer hat die Aufgabe einzugreifen wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind |
Vergessenskurve
Der Psychologe Hermann Ebbinghaus untersuchte, wie lange ein Mensch Gelerntes behält
und welchen Einfluss Wiederholungen haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergessenskurve

“Wer faul ist muss klug sein und die Lerngesetze beachten“
Durch gezielte Wiederholungen können Lernende mit geringem Zeitaufwand ihre Behaltensquote
erheblich verbessern.